Ver­fah­ren spart Zeit und Geld

Defekte Einbaugarnituren reparieren oder ersetzen ohne Aufbruch der Straße?

Unser Verfahren ermöglicht eine Rehabilitation von nicht funktionsfähigen Einbaugarnituren direkt durch die Straßenkappe. Der Wasserverband der Pettenhofener Gruppe hat dieses Verfahren an verschiedenen nicht mehr zu betätigenden Armaturen angewandt.

Der Wasserzweckverband der Pettenhofener Gruppe stellt eine Innovation für die Reparatur von Armaturen vor.

Lauterhofen. Damit bei einer Reparatur der Armaturen einer Wasserversorgung die Straßen nicht mehr aufgebrochen werden müssen, hat der Zweckverband zur Wasserversorgung der Pettenhofener Gruppe ein neues Verfahren getestet. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärten Wassermeister Elmar Halk und der Vorstandsvorsitzende des Zweckverbands, Xaver Lang, die Maßnahmen. Die Pettenhofener Gruppe habe schon mehr als 2000 solcher Zugriffsmöglichkeiten, hieß es dabei. Dass solche Punkte bei einer Verweildauer von bis zu 80 Jahren auch kaputt gehen, verstehe sich von selbet, sagte Halk.

Bisher habe man bei solchen Reparaturen immer die Straße mit einem Bagger aufbrechen müssen, erklärten die Verantwortlichen beim Ortstermin. Nur so habe man die Verbindung zur den Armaturen neu herstellen können. Das sei besonders ärgerlich gewesen, wenn die Straße noch in einem guten Zustand war oder erst erneuert worden ist. Dafür habe die Pettenhofener Gruppe eine Lösung gefunden, die vor kurzem getestet wurde.

Bei der Suche nach einem grabungslosen Verfahren ist Halk auf eine Firma aus dem Ruhrgebiet gestoßen. Sie teste dieses Verfahren seit eineinhalb Jahren erfolgreich. Halk habe sich in Abstimmung mit den Verantwortlichen des Zweckverbands entschlossen, diese Innovation vom Ruhrgebiet in die Oberpfalz zu holen, wie er vor Ort berichtete. Nun brauche man keinen Bagger mehr, keinen Lkw und keine Teerkolonne, um ans Gestänge der Schieber zu kommen: Nun würden zwei Monteure mit Montagewagen die gleiche Arbeit in wesentlich kürzerer Zeit erledigen.

Laut Halk ist diese Methode kein Allheilmittel – doch es sei durchaus denkbar, dass man künftig die Armaturen auf diese Art reparieren lassen könne, sagte Halk. Es sei eine kostengünstige Alternative, die letztendlich den Verbrauchern zugutekomme.

Und so funktioniert die neue Methode: Durch eine kreisrunde Straßenkappe erhält man Zugriff auf den Bereich unterhalb der Asphaltierung – der Frostschutzschicht der Straße. Mit Sauglanzen und anderen diversen Geräten werde das Erdreich entlang des Schiebergestänges nach oben geholt. Gesaugt werde so lange, bis eine etwa 1,5 Meter tiefe, kreisrunde Öffnung bis zur Armatur hergestellt ist.

Wenn die Vierkantkupplung erfolgreich vom Schiebergestänge getrennt worden ist, könne das neue Bedienergestänge auf die Armatur gesetzt werden. Anschließend werde der entstandene Hohlraum mit Flüssigboden ausgegossen, was spätere Setzungen auf der Straße verhindere. Die Armatur sei anschließend sofort einsatzbereit. Eine solche Arbeit dauere je nach Schwierigkeit eineinhalb bis dreieinhalb Stunden, wurde mitgeteilt. (nbs)

erschienen in: Neumarkter Tageblatt, Ausgabe 24/03/2017

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